Mitten im Leben wirkt unsere Kirche: Egal ob es um Seelsorge, Taufe, Trauung, Beerdigung, Konfirmation, Kirchenmitgliedschaft oder Kirchensteuer geht. Wie? Das steht in den Antworten auf häufig gestellte Fragen.
Wie geht Taufe?
Viele Eltern möchten ihre Kinder unter den Segen Gottes stellen und es taufen lassen. Wasser ist das wichtigste Zeichen der Tauffeier. Es ist das Urelement des Lebens. Dreimal wird Wasser über den Kopf des Täuflings gegossen. Der Wasserritus vollzieht nach, was Jesus Christus durchlebt hat. Wie er durch den Tod zum ewigen Leben gelangt ist: So kommt das Wasser über den Täufling, und er oder sie „taucht auf“ – als Mensch des neuen Lebens. Mit der Taufe wird ein Mensch in die weltweite christliche Gemeinschaft aufgenommen. Eltern bringen mit der Taufe ihre Dankbarkeit zum Ausdruck und es tut ihnen gut, ihr Kind unter den Segen Gottes zu stellen. Es ist auch schön, den Kindern die ganze Aufmerksamkeit der Familie zukommen zulassen. Der Gemeinde tut es gut, zu erleben, dass die Kinder in Gottes Augen so wertvoll und wichtig sind wie die Erwachsenen, und sich auch an die eigene Taufe zu erinnern. Wenn eine Taufe im Gemeindegottesdienst gefeiert wird, wird für alle deutlich: Dieser Mensch ist nun Teil unserer Gemeinde.
Wie finde ich einen Tauftermin?
Rufen Sie bei der Pfarrerin oder dem Pfarrer ihres Gemeindebezirks an. Zu welchem Bezirk Sie gehören richtet sich danach, wo sie wohnen. Mit Hilfe dieser Übersicht finden Sie „Ihre Pfarrerin“ oder „Ihren Pfarrer“.
Muss ich Mitglied der Ev. Kirche sein, wenn ich mein Kind taufen lassen will?
Ja – mit wenigen Ausnahmen. Die Taufe begründet die Mitgliedschaft in der Kirche. Deshalb muss bei der Taufe von Kindern mindestens ein Elternteil evangelisch sein. Manchmal wollen Kinder im Kindergarten oder Grundschulalter gerne getauft werden, deren Eltern aus besonderen Gründen keiner Kirche angehören. Dann kann eine Pfarrerin oder ein Pfarrer ein Gespräch führen und wenn das Presbyterium zustimmt und ein evangelischer Pate oder eine evangelische Patin da ist, das Kind ausnahmsweise dennoch getauft werden.
Müssen die Paten der Kirche angehören?
Paten wird von der Kirche ein Amt übertragen. Daher müssen Paten einer Kirche angehören. Das kann die Evangelische Kirche sein oder die Katholische oder eine Andere Kirche, die Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen ist. Die Paten versprechen, dass sie, zusammen mit den Eltern, für die christliche Erziehung der Kinder sorgen wollen. Die Namen der Paten werden ins Kirchenbuch eingetragen. Natürlich kann jede Familie, auch unabhängig von einer Kirchenmitgliedschaft, Menschen bitten, besonders für das Kind da zu sein. Auch solche „inoffiziellen Paten“ sind selbstverständlich im Taufgottesdienst willkommen. Nur werden ihre Namen nicht ins Kirchenbuch eingetragen.
Was müssen wir vorbereiten?
Taufgespräch
Wenn feststeht, wann, in welcher Kirche und mit welcher Pfarrerin oder mit welchem Pfarrer die Taufe gefeiert werden soll, wird die Pfarrperson mit den Eltern ein Taufgespräch vereinbaren. Darin wird der genaue Ablauf der Taufe besprochen. Sie können auch Wünsche äußern. In der Regel ist es sehr erwünscht, wenn Eltern, Paten, Großeltern oder Geschwister den Gottesdienst mitgestalten möchten.
Taufspruch
Täuflinge bekommen einen Taufspruch mit auf den Weg. Das ist ein Bibelvers, der zum Ausdruck bringt, was Sie Ihrem Kind für seinen Lebensweg wünschen. Eine gute Hilfe bei der Suche, nach einem passenden Taufspruch finden Sie unter www.taufsprueche.de .
Patenbescheinigung
Paten benötigen eine Patenbescheinigung. Die erhalten sie bei der Kirchengemeinde ihres Wohnortes. Ein Anruf im jeweiligen Gemeindebüro genügt!
Taufkerze
Auch ohne Taufkerze ist eine Taufe möglich und gültig. Die meisten Täuflinge bekommen jedoch eine Taufkerze. Diese Tradition hat sich seit vielen Jahren auch in der evangelischen Kirche eingebürgert. Eltern, Paten oder Geschwister können die Kerze selbst gestalten aber natürlich auch kaufen.
Die Kerze erinnert Jahr für Jahr an den Tauftag. Häufig wird sie später im Konfirmationsgottesdienst noch einmal mit in den Gottesdienst gebracht und entzündet. Der Kerze erinnert an zwei wichtige Jesus-Worte aus dem Johannes-Evangelium: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ und das andere: „Ihr seid das Licht der Welt. (…) Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es allen, die im Hause sind.“
Taufkleid
Ein weißes Gewand ist ein schönes und traditionelles Taufsymbol, aber eine Taufe ist auch mit normaler Kleidung möglich und gültig. Manche Familien haben ein altes Taufkleid, dass durch die Generationen gereicht wird. Heute werden Kinder aber häufig später getauft, so dass das alte Taufkleid nicht mehr passt. Dann ist es am wichtigsten, dass das Kind sich in der Kleidung wohlfühlt. Vielleicht hat es Freude an einem neuen Kleid, vielleicht fühlt es sich aber in alten Kleidern viel wohler: beides ist möglich und tut der Taufe keinen Abbruch.
Weiß ist ein Symbol für die Unschuld und Reinheit. Die Taufe bedeutet, dass ein Mensch vor Gott immer neu anfangen kann. Selbst ein alter Mensch ist vor Gott, wie ein unbeschriebenes Blatt.
Soll mein Kind später mal selbst entscheiden, ob es getauft werden möchte?
Die Taufe ist zuerst ein Zeichen für die Entscheidung Gottes. „Du bist gewollt, kein Kind des Zufalls, keine Laune der Natur…“ heißt in einem neueren geistlichen Lied. Wenn Eltern ihre Kinder zur Taufe bringen, vermitteln sie ihrem Kind, dass sie es als ein Geschenk Gottes ansehen und als ein Wunder des Lebens achten.
Die Taufe ist ein Geschenk, das Kinder Wurzeln und Flügel verleihen kann. Die Taufe ist kein Zwang. Im besten Fall ist die Taufe der Anfang einer bewussten Christlichen Erziehung und eines eigenen Weges im Glauben. Auch Getaufte können in ihrem späteren Leben ihren Glauben vernachlässigen, verlieren und wiederfinden oder andere Entscheidungen treffen. Eine freie Entscheidung kann es aber nur geben, wenn Menschen den Glauben überhaupt kennenlernen können.
(Text: Pfarrerin Annegret Duffe)
Konfirmation
Die Konfirmation ist ein feierlicher Segnungsgottesdienst, in dem sich junge Menschen zu ihrem christlichen Glauben bekennen. Die Konfirmanden bekräftigen damit ihre Aufnahme in die christliche Gemeinde, die zuvor mit der Taufe, meist im Säuglingsalter, geschehen ist. Im Alter von 14 Jahren sind die Jugendlichen religionsmündig und erhalten damit alle Rechte innerhalb der evangelischen Kirche. Auf die Konfirmation bereiten sich die Mädchen und Jungen vor im Konfirmandenunterricht. Die Konfirmation geht auf die Reformationszeit zurück.
Mit der Konfirmation werden Kinder zu vollwertigen Kirchenmitgliedern. Die meisten Jugendlichen lassen sich mit 13 Jahren konfirmieren. Aber was denken die Jugendlichen über ihre Konfirmation?
Hier geht´s zum Video:
FAQ´s (von Eltern) zur Konfirmation:
https://www.evangelisch.de/inhalte/113477/20-05-2013/konfirmation-13-antworten-fuer-eltern
FAQ´s (von Jugendlichen) zur Konfirmation:
https://www.evangelisch.de/inhalte/113474/09-04-2018/konfirmation-16-antworten-fuer-jugendliche
Text: Homepage der EKD
Hochzeit – die kirchlicheTrauung
Die kirchliche Trauung wird mit einem Gottesdienst gefeiert, in dem zwei Menschen vor Gott und der Gemeinde versprechen, ihren weiteren Lebensweg gemeinsam zu gehen. Für ihre Ehe bitten sie um Gottes Segen. Voraussetzung für die kirchliche Trauung ist die Eheschließung auf dem Standesamt, nur damit sind die Partner*innnen nach staatlichem Recht verheiratet. In der evangelischen Kirche ist die Ehe kein Sakrament.
Häufig gestellte Fragen zur Hochzeit:
https://www.ekd.de/kirchliche-trauung-13014.htm
Sie suchen einen Trauspruch?
Zur Hochzeit sucht das Brautpaar einen Bibelvers aus, der den gemeinsamen Weg begleitet. Sie sind auf der Suche nach einem Trauspruch? Die Bibelspruch-Suche von evangelisch.de und der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern hilft, in drei Schritten einen passenden Vers zu finden.
https://www.trauspruch.de/step1.php#
Text: Homepage der EKD
Beerdigung
Christinnen und Christen glauben, dass der Tod nicht das letzte Wort hat.
Bei einer Beerdigung nehmen Menschen Abschied von einem verstorbenen Menschen. Zur kirchlichen Beerdigung gehören ein Gottesdienst und die anschließende Beisetzung des Verstorbenen. Bei der Feier wird der Verstorbene ausgesegnet, das heißt in Gottes Hand übergeben. Die Beerdigung ist aber nicht nur eine Feier für den Verstorbenen, sondern auch ein wichtiger Moment für die Angehörigen. Gebete und Lieder helfen, mit der eigenen Trauer umzugehen. Die Angehörigen können Gott für das Leben des Verstorbenen danken, aber auch Trost und Vergebung erfahren für die Zeiten, in denen das Zusammenleben schwierig war.
Die kirchliche Beerdigung ist der Ort, an dem sich Christinnen und Christen in besonderer Weise ihres eigenen Glaubens vergewissern: Christus ist auferstanden, und der Tag wird kommen, an dem er wiederkommt und das Reich Gottes vollendet. Dann werden alle, die an ihn glauben, Verstorbene und Lebende, an Gottes neuer Welt teilhaben. Bei Beerdigungen teilen Christinnen und Christen diese Hoffnung miteinander und trösten einander: Selbst wenn der Schmerz über die Trennung von einem geliebten Menschen groß ist, der Tod hat nicht das letzte Wort. Das Leben endet nicht mit dem Tod, Christus hat den Tod besiegt.
Fragen:
Ein Verstorbener ist aus der Kirche ausgetreten, kann er trotzdem kirchlich beerdigt werden?
Antwort: Wer aus der evangelischen Kirche austritt, bekundet, dass er sich von der Gemeinschaft der Christen und Christinnen loslöst. Das sollte man ernst nehmen. Im Gespräch mit Angehörigen von ausgetretenen Verstorbenen kann aber deutlich werden, dass eine kirchliche Beerdigung dennoch angemessen ist. Der Pfarrer oder die Pfarrerin entscheidet hier von Fall zu Fall.
Der Verstorbene hat sich nie in der Kirche blicken lassen, ist das schlimm?
Antwort: Nein, nicht, solange er getauft ist und bis zu seinem Tod Mitglied der Kirche war. Evangelische Christinnen und Christen glauben, dass nicht das äußere Wohlverhalten Heil und Erlösung bringt, sondern der Glaube an Gott allein, das Vertrauen auf Gottes Gnade. In der Taufe sagt Gott „Ja“ zu einem Menschen. Evangelische Christinnen und Christen vertrauen darauf, dass Gott sie in dieser Weise annimmt. Aus jeder Lebenslage heraus darf ein Christ oder eine Christin auf Gottes Gnade vertrauen.
Können Angehörige eigene Wünsche für die Gestaltung der Beerdigungsfeier einbringen?
Antwort: Ja, sie sind herzlich willkommen, das zu tun. Musik- und Textwünsche sollten aber dem christlichen Charakter der Feier nicht widersprechen. „Tears in Heaven“ wird in der Regel passen, „Highway to Hell“ eher nicht. Angehörige sollten ihre Wünsche mit der Pfarrerin oder dem Pfarrer und dem Musiker, der für die Beerdigung zuständig ist, besprechen.
Weitere Fragen und Anworten zu kirchlichen Trauerfeiern
Text: Homepage der EKD
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