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Rückblick: Von der Dunkelheit ins Licht

  • Beitrags-Kategorie:Aktuelles / Archiv / Musik
  • Beitrag zuletzt geändert am:29. November 2023

Die Rheinische Post berichtet:

„In der fast völlig dunklen Erlöserkirche verbreiteten am Sonntagnachmittag ruhige, meditative Harfenklänge eine nächtliche Stimmung. Mit einer Komposition von Alphonse Hasselmans begrüßte die litauische Harfenistin Giedré Šiaulyé das Publikum des Konzerts „In Paradisum“ – gleiches tat anschließend die Kantorei der Erlöserkirche mit Josef Rheinbergers Abendlied. Die rund 50 Sängerinnen und Sänger und ihre Leiterin Esther Kim standen dabei für einen Großteil des Publikums unsichtbar auf der Orgelempore. Die Dunkelheit in der Kirche tat ihr Übriges zu der dunklen, geheimnisvollen Stimmung dieser Musik.

Mozart, Brahms, Mendelssohn, Fauré

Diese Stimmung fand sich in mehreren Sätzen aus Totenmessen von Mozart, Brahms und Fauré wieder, die der Chor und die Solosängerin Sophia Desirée Bauer zu Gehör brachten. Wie Pfarrer Dominik Pioch dem Publikum erklärte, habe für Mozart noch die große Angst vor Fegefeuer und Hölle im Vordergrund gestanden, für Fauré rund ein Jahrhundert später dagegen eher das tiefe Vertrauen in einen liebevollen Gott. Das Werk des Protestanten Brahms ist dagegen kein gesungenes Gebet für die Verstorbenen, sondern ein Trost für die Hinterbliebenen. All dies brachten die Akteure wirkungsvoll zum Ausdruck. Der Chor bekam dabei Unterstützung von Seunghae Kürten und Aki Yasuda an den Geigen, Doris Funke an der Bratsche, Mitsuru Morita am Cello und Matthias Krella an der Orgel.

Musikalische Vorstellungen vom Paradies

Nach einem Streichquartett des zeitgenössischen Langenfelder Komponisten Mark Gierling wechselte der Chor von der Orgelempore in den Altarraum. Gleichzeitig erstrahlte die vormals dunkle Kirche in voller Beleuchtung. Passend dazu ließen Chor, Orgel, Streicher und Harfe die beiden glanzvollen Stücke „Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein“ und „Die Engel mögen dich ins Paradies geleiten“ erstrahlen. Felix Mendelssohn Bartholdys viersätzige Bearbeitung des Chorals „Wer nur den lieben Gott lässt walten“ beschloss das Konzertprogramm. Dafür dankte das Publikum mit einem langen Applaus. Als Zugabe sang der Chor John Rutters Segenslied „Gott segne und behüte dich“ und danach zusammen mit dem Publikum „Hevenu Shalom Alechem“ und „Der Mond ist aufgegangen“.

Mit diesem Konzert beschloss Esther Kim mit ihrer Kantorei die dreiteilige Konzertserie „Von der Dunkelheit ins Licht“ – nach den Aufführungen von Mozarts „Davide Penitente“ in der Düsseldorfer Johanneskirche im September und der „Mass in Deep Blue“ von Mark Gierling im Schauplatz Langenfeld im Oktober.“

Text: Maximilian Wiescher, Foto: Wolfgang Reichert