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Steinkreuz auf einem Friedhof

80 Jahre Kriegsende

  • Beitrags-Kategorie:Einblicke
  • Beitrag zuletzt geändert am:30. April 2025

Verlautbarung des Vorstands der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK) in Langenfeld

Am 8. Mai gedenken wir des Kriegsendes 1945 in Europa.

Unvorstellbares Leid der Soldaten und der Zivilbevölkerung ist zu Ende gegangen – auch die Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten endete – Millionen drangsalierter Menschen – Juden, Sinti und Roma, Behinderte, Homosexuelle, Zwangsarbeiter, politisch Verfolgte, Widerständler – konnten, so sie die Arbeits-, Konzentrations-, und Vernichtungslager überlebt hatten, aufatmen und hatten endlich wieder eine Lebensperspektive. So gesehen ist der 8. Mai ein Tag der Befreiung.
Gleichzeitig dürfen wir die Menschen nicht vergessen, die in der Folgezeit unter Flucht und Vertreibung zu leiden hatten.
Seit 1945 können wir uns jetzt in Mitteleuropa über eine achtzigjährige Friedenszeit freuen – eine Zeitspanne, die es nur selten in der Geschichte gegeben hat. Ein Grund zutiefst dankbar zu sein.

Derzeit beunruhigen uns Kriege in Osteuropa und im Nahen Osten; wir wissen nicht, ob daraus Flächenbrände entstehen, die auch unser Leben auf den Kopf stellen könnten. Mit Entsetzen sehen wir in den täglichen Nachrichtensendungen Bilder von kriegerischer Gewalt, werden mit Bildern, Zahlen, Fakten über die Opfer konfrontiert.

Wir spüren: Frieden gibt es nicht auf einmal und nicht ein für alle Mal. Um Frieden muss täglich gerungen werden – auch nach einer achtzigjährigen Friedenszeit. Für Frieden und Gewaltlosigkeit müssen wir uns tagtäglich einsetzen – gerade in der Nachfolge Jesu eine unverzichtbare Aufgabe.

Und: Um Frieden muss gebetet werden – bei aller notwendigen menschlichen Anstrengung um den rechten Weg der Friedenssicherung, bleibt er für Christen immer ein Geschenk Gottes, den wir als einen Gott des Friedens bekennen.

Gebetsvorschlag:
Guter Gott, Vater unseres Herrn Jesus Christus und unser Vater, achtzig Jahre nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs kommen wir im Gebet zu Dir:
Du schenkst uns in Mitteleuropa eine lange Zeit des Friedens, lass uns dafür dankbar sein, motiviere uns, immer wieder für diesen Frieden einzutreten, lenke die verantwortlichen Politiker dieser Welt, Gedanken des Friedens und nicht des Krieges zu hegen, steh den internationalen Verhandlern und Diplomaten bei ihrer oft schwierigen Suche nachtragfähigen Kompromissen bei.
Uns beunruhigen die konkreten Konfliktherde auf unserer Welt, lass uns nicht die Augen verschließen vor dem Elend der betroffenen Menschen, lass uns nicht abstumpfen von immer neuen Schreckensmeldungen; stärke unser Vertrauen in deine friedenswirkende Kraft.
Bis heute leiden bei uns Menschen unter den Folgen des letzten Krieges -auch wenn sie jünger sind:

  • Familien, die alles Hab und Gut verloren haben
  • Angehörige von verstorbenen und vermissten Soldaten
  • Kinder und Enkel der Kriegsgeneration, die die Traumata ihrer Eltern und Großeltern bis heute mittragen. Schenke ihnen gute Möglichkeiten, ihre Verletzungen und Verluste zu bearbeiten und so mit dieser Zeit abzuschließen.

So verleih‘ uns und der Welt Frieden gnädiglich. Amen.

Der Vorstand: Anneliese Schwarz, Marc Trautwetter und Silke Wipperfürth